Mittwoch, 21. März 2018

Ich brauche Farbe, viel Farbe.....

Öffnet sich mein Kleiderschrank so wird man auf den ersten Blick feststellen, dass die Farben Blau und Grau den Großteil meiner Kleidung dominieren. Ich liebe diese kühlen unauffälligen Farben. Farben, zu denen ich automatisch immer wieder gern greife und in denen ich mich einfach wohl fühle. Das möchte ich auch nicht ändern.

Aber ab und an kommt dann dieser kleine "Farbfloh" in mir durch, der sich ein wenig mehr Abwechslung wünscht. Ein kleinen Akzent, der meinen Typ unterstreicht und sich prima in die bestehende Garderobe einfügt.




Und mit Farbe meine ich eine wirklich andere Farbe außerhalb des Blau/Grau Spektrums, die einen Akzent in die Kleidung setzt.  Und bloß nichts Buntes. Am liebsten ganz schlicht. Ist doch ganz einfach. Ist es das wirklich? 





Ich habe  mich jahrelang schwer  getan mit knalligen, auffälligen Farben (warum eigentlich?). Da kam mir die Farbberatung, die Danie und Silke im Rahmen von Lüneburgnäht2018 für uns organisiert hatten, gerade recht. 



Mit Brita Becker hatten wir die Möglichkeit, uns mit unseren eigenen Farbanlagen auseinanderzusetzen. Unsere Farbanlagen spiegeln sich  vor allem in der (natürlichen) Haar- und Augenfarbe in Kombination mit der Hautpigmentierung wider.

Und dann die spannende Frage: Welche Farben passen dann zu dem ermittelten Farbtyp? Welche Farben  lassen das Gesicht klarer und frischer erscheinen. Brita hat es verstanden uns schnell für ihr Thema zu begeistern, indem sie demonstriert hat, wie nur der Hauch einer anderen Farbe dicht am Gesicht, die gleichen Augen mit demselben Ausdruck innerhalb von Millisekunden zum Strahlen bringen.






Wenn einem diese Zusammenhänge so richtig bewusst werden, ist es Jedem möglich, mit Hilfe von Kleidung und Kosmetik ganz einfach seine eigene Persönlichkeit zu unterstreichen. Ein kleines Hilfsmittel ist dabei die Stoffkarte, die -abgestimmt auf den jeweiligen Farbtyp- alle harmonisierenden und den Typ unterstützenden Farben enthält. 





Und was ist mir ein Stein vom Herzen gefallen , als ich mich bestätigt fand, dass mich meine Liebe zu den kühlen Farben nicht gänzlich in die Irre geführt hat. Mit meinem mittel-kalten Farbtyp gehöre ich zu denen, die in Ihrer Kleidung vor allem Blautöne bevorzugen und bei Accessoires Silber den Vorrang geben sollen.



Und die Bestätigung, dass ich gern zu Farben mit satter Leuchtkraft greifen dürfe. Diese unterstützen meinen eigenen Ausdruck und erdrücken mich keinesfalls. Und seht ihr oben auf der Farbkarte die Beispiele mit den leuchtenden (kühlen) Rottönen. Ich finde sie wunderbar und habe den Entschluss, dass diese Farben gern in meinen Kleiderschrank einziehen dürfen so spontan umgesetzt, dass ich mir in der Tillabox gleich diesen wunderbaren pinkfarbenen Merinostrick gegönnt habe, um daraus einen schlichten Raglanpullover zu nähen.




Und es wird nicht der letzte Farbknaller gewesen sein. Der Frühling lässt uns alle nach Farbe lechzen und ich finde, die Garderobe darf damit auch gern unsere Stimmung aufhellen und uns auf frische Farben, auch in der Natur freuen lassen. Macht es gut.....




Schnitt: Betula von Fabelwald , genäht in Größe 42 ohne Bündchen
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Mittwoch, 14. März 2018

Oh Adelheid......

Die heilige Adelheid von Villich lebte vor über 1.000 Jahren und war die erste Äbtissin der Benediktinerabtei Villich bei Bonn. Adelheid war eine Wohltäterin für die Armen und Notleidenden und konnte der Überlieferung nach Wunder bewirken. 
[Quelle: Wikipedia]

Liebe Adelheid, 

Du bist die Namensgeberin für diesen schlichten , eleganten Blusenschnitt. Hättest Du Dir das zu Deiner Zeit vorstellen können?





Nach eigener Aussage von Monika aka Schneidernmeistern  bist Du, liebe Adelheid,  ganz überraschend und spontan in Ihr Leben getreten. Und stell Dir vor, auch bei mir kamst Du unverhofft und sehr schnell in meinen Kopf und dann in meinen Kleiderschrank.  So geschehen Anfang Februar bei dem Nähwochenende in Lüneburg. Dein nach Dir benanntes Schnittmuster stand kurz vor der Veröffentlichung, und einige fleißige Probenäherinnen hatten schon wirklich wunderbare Exemplare von Dir gefertigt. Um in die große weite Welt der Näherinnen zu  ziehen, bedurfte es jedoch noch einiger Fotos. 



Sonja (bysoneken) und Anke (mojoanma) baten mich als Fotografin einzuspringen, was ich super gern gemacht habe. Hatte ich doch so genügend Gelegenheit, Dich, liebe Adelheid, von allen Seiten und in allen Details zu begutachten. Und wenn ich ehrlich bin, in dem Moment war es um mich schon geschehen. Dieser tiefe innere Wunsch, ich möchte auch eine Adelheid haben. Ich weiß nicht genau, ob Sonja mir diesen Wunsch von den Augen abgelesen hat, aber nachdem ich ihr erstes Probenähexemplar anprobieren durfte, sagte sie spontan: " Behalt Sie gern, ich mag die Farben an mir gar nicht !" Kurze gespielte Empörung: "Aber Nein, das kann ich doch nicht annehmen , die steht Dir doch auch !" verlief schnell im Sande und so zog die Adelheid viel schneller in meinen Kleiderschrank, als ich mir es je erhofft hätte.




Aber natürlich hatte ich von Dir auch eine eigenes Bild im Kopf, schlicht, unaufgeregt und ohne Dramatik. Sindy  vom Blog "Mein gewisses Etwas" hatte zwischenzeitlich genau solche Versionen von Dir gezeigt, die mein Herz noch höher schlagen ließen. Und so kamst Du eine zweites Mal in mein Leben. 


Genäht habe ich Dich aus grauem Viskoseleinen, ein wunderbar weich fallender, leicht stretchiger Stoff, der wie für Dich gemacht scheint.  Das Nähen hat richtig Spaß gemacht und war mir eine große Freude. Lange habe ich mir mit Dir Zeit gelassen, jeden einzelnen Schritt ausgekostet und Dich stets und ständig schön gebügelt, bevor der nächste Nähschritt anlag.



Leider hätte ich das auch mit deiner Nähanleitung machen sollen. Jeden Satz auf der Zunge und im Hirn zergehen lassen, als einfach darüber hinweg zu fliegen. Dann hätte ich auch gesehen, dass beim Zuschnitt an der hinteren Rückenpasse 2x2 cm Nahtzugabe erforderlich sind. Oh ja, Adelheid, das ist wichtig bei Dir, damit dieses kleine aber feine Detail des Rückenschlitzes, der Dich zu etwas Besonderem macht, gelingt.  So hast Du jetzt leider bei mir keinen Schlitz bekommen, da ich nur eine einfache Nahtzugabe beim Zuschnitt dazugegeben habe und daher zu wenig Stoff für den Umschlag hatte. 



Dafür habe ich Dir dann bei den Ärmeln ein wenig mehr Aufmerksamkeit geschenkt und ein kleines Detail hinzugefügt, dass so für Dich nicht vorgesehen war. Mit der schräg zulaufenden , leicht über Kreuz angenähten Manschette habe ich dann meinen Faux pas auf der Rückseite wieder ausgeglichen. Aber Du bist so wie Du jetzt bist perfekt für mich und begleitest mich tapfer durch meinen Alltag. Ich fühle mich wohl in Dir. 





Schnitt: Adelheid von Schneidernmeistern, genäht in Größe 42, der Schnitt wurde mir von Monika kostenlos zur Verfügung gestellt
Stoff: elastische Leinenviskose von Clarasstoffe
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